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Tipps für umweltverträgliche Klettererlebnisse

Damit der Kletterspaß nicht auf Kosten der Natur geht, sollte man mit der Natur behutsam umgehen.

Der Klettersport wurde in den 1980er und 1990er Jahren zunehmend populär, und gerade in Österreich gibt es unzählige Möglichkeiten, diesen Sport auszuüben.

An den Felsstandorten herrschen jedoch extreme ökologische Bedingungen, die je nach Lage des Felsens und Ausrichtung seiner Wände stark variieren können. Die an Felsen wachsenden Pflanzen etwa sind meist hohen Strahlungen, Frost und Wind ungeschützt ausgesetzt, und es stehen ihnen nur wenig Wurzelraum und wenig Wasser zur Verfügung.

In den schroffen Felswänden finden Greifvögel wie die Wanderfalken Nistmöglichkeiten; sie sind kurz vor und während der Brut besonders empfindlich gegenüber Störungen.

Damit der Kletterspaß nicht auf Kosten der Natur geht, sollte man mit der Natur behutsam umgehen: 

  • Lärm vermeiden! Abgesehen von der rein optischen Beunruhigung stören Zurufe, Seilkommandos und Karabinerrasseln die im Felsgebiet lebenden Tiere. Im Fels brütende Vogelarten können dadurch sogar so irritiert werden, dass sie ihren Brutplatz aufgeben. Diese Gebiete sind daher zu meiden.
  • Am besten nur die vorgesehenen Zugänge zu den Felsen nutzen! So kann man Erosionsschäden am Felsfuß minimieren und die dort wachsenden Pflanzen schonen.
  • Keine bewachsenen Felsköpfe betreten! Sie sind ökologisch besonders wertvoll und damit Tabuzonen.
  • Keinerlei Pflanzen ausreißen! Schon gar nicht einzelne Bäume oder Sträucher auf Felsvorsprüngen, die Vögel für den Nestbau nutzen.
  • Auch beim Ablegen der Ausrüstung rücksichtsvoll sein
  • Ist man im weglosen Gelände unterwegs, sollte man beim Zustieg auf trittempfindliche Feuchtpflanzen, Geröllpflanzen und Einstandsgebiete von Wildtieren achten.
  • Um Konflikte zu vermeiden, muss man sich vor dem Errichten einer neuen Kletterroute mit dem Grundbesitzer ins Einvernehmen setzen.
    In Schutzgebieten ist nicht nur auf den Naturschutz zu achten, sondern sogar eine behördliche Genehmigung erforderlich.
  • Beim Eis- und Mixedklettern im Winter auf für Wildtiere sensible Lebensräume achten! Beim Zu- und Anstieg werden jetzt oft Gebiete des winterlichen Hochgebirges begangen, die zuvor im Winter ohne Menschen waren. Dadurch werden die Wildeinstandsgebiete massiv gestört: vor allem frühmorgens und in der Dämmerung, wenn die Tiere Nahrung aufnehmen.
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